Laufband Test & Vergleich by MJC Mergener Hof

TERA-GRAMM 01/2016

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Die Zukunft wird super, Mario!

Hilfe, die Kreativen kommen

Als ich neulich beim Chinamann nach meiner Curry-Ente den Glückskeks öffnete, stand darin: „Das war keine Ente, die Sie gerade gegessen haben.“ Mir blieb der Bissen fast im Halse stecken, mir wurde schlecht, und ich wurde nachdenklich. Beim Nachdenken fiel mir dann komischerweise wieder ein Ehepaar ein, das ich vor Jahren mal behandelt hatte. Er kochte und sie malte. Hinterher haben beide dann geraten, was es sein soll. Kein Witz. Bitterer Ernst. Und dann waren sie ein Fall für den Therapeuten. Noch schlimmer war: Sie war Lehrerin, er Arzt. Diese Berufsgruppen sind für jeden Therapeuten ein Albtraum. Beide sind arbeitslos geworden, die Gründe hierfür zu erläutern, würde uns zu weit vom Thema wegführen. Beide hatten auf jeden Fall plötzlich viel Zeit, um sich um ihre Hobbys zu kümmern. Und da fängt das Problem an. Wenn Akademiker kreativ werden. Wäre der Schuster doch bei seinen Leisten geblieben! „Das Jahr 2016 wird super, und die Zukunft wird super!“, dachte ich bis vorhin. Dann las ich die Rede vom Telekom-Chef und bekam danach sogar ein bisschen Angst. Durch die digitale Revolution rechnet er mit weniger Arbeitsplätzen in der Zukunft und fordert „ein bedingungsloses Grundeinkommen“, denn das könne eine Grundlage sein, „um ein menschenwürdiges Leben zu führen”. Der Tele-Boss weiter: „Die Zukunft wird super!“ In dem Augenblick bekam ich ein mulmiges Gefühl. Denn glaubt man ihm, wird sich bald jobmäßig einiges ändern, und dann werden auch Chirurgen reihenweise arbeitslos werden. Dann werden schon bald fast alle Ärzte durch Maschinen ersetzt werden. Das, was
früher Sprechstundenhilfen machten, wird ja heute sowieso schon von jedem Fitness-Armband für 50 Euro geleistet, zum Beispiel Gewicht, Blutdruck und Lebensgewohnheiten messen. Schwester Hildegard heißt bald Siri, und Doktor Brinkmann heißt Laser. Der Laser erledigt heute ohnehin schon die meisten Operationen präziser als ein richtiger Arzt und hat dabei auch deutlich weniger Alkoholprobleme. Ärzte sind so etwas wie „Hartz IV auf Abruf“. Aber wo soll das mit der zukünftigen Technik nur hinführen?! Wenn Pedro in den Anden eine neue Blockflöte haben will, druckt er sie sich einfach am 3D-Drucker aus. Gut für Pedro, schlecht für die Menschen, die bisher Blockflöten hergestellt und durch die Welt transportiert haben. Die sind nämlich bald alle arbeitslos. Oder wenn man es positiv sieht, so der Telekom-Häuptling, haben sie alle Zeit für ihre Kreativität. Arbeiten wird in der Zukunft eine von mehreren möglichen Optionen sein. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Wie ich das Wort hasse! Kreativ sind vor allem die Menschen, die auch Wörter benutzen wie: „einen Slot haben“, „Workflow“, „to-dos“, „proaktiv“, „wording“ und „learning“, „Business-Lunch“, „Location“, „Benchmark“, „Compliance“, und den Kunden da abholen, wo er steht, um dann dahin zu rudern, wo er nicht mehr stehen kann! Am schlimmsten sind die, die sich erst einmal „aufschlauen müssen“, was so viel heißt wie: „Ich habe null Ahnung und muss erst einmal bei Google nachschauen.“ Wir werden in Zukunft so viele arbeitslose Ärzte wie arbeitslose Designer haben. Aber selbst Guido und Maria Kretschmer haben eine Anschlussverwendung im Fernsehen gefunden. Also sollte auch für alle anderen etwas drin sein. Kreativ werde ich zum Beispiel, wenn ich frei habe oder im Urlaub bin. Mit meiner Frau. Dann lese ich viel. Früher habe ich es auch mal mit Reden probiert, bringt aber nichts, vor allem keine Entspannung. Nach 18 Jahren Ehe hören sich die Gespräche zwischen
meiner Frau und mir im Urlaub eher an wie „Traumschiff-Dialoge“ mit Sascha Hehn oder „Rosamunde-Pilcher-Dialoge“: „Guck mal, das Meer ist heute ganz schön wellig.“ – „Ja genau, gestern war es ruhiger!“Aber jetzt zur guten Nachricht: Das Gute am Beruf von uns Psychotherapeuten ist, dass wir nicht so leicht durch Maschinen und Laser ersetzt werden können wie Ärzte, auch nicht in Zukunft. Es gibt eben noch keine Maschinen, die unbewusste Ängste, unterdrückte Wünsche und Sehnsüchte oder Gefühle sichtbar oder erlebbar machen, Erlebtes emotional in einer anderen Perspektive aufzeigen und damit heilsam wirken lassen können. Therapeuten sind bezahlte Freunde. Computer sind digitale Prothesen. Heute muss nicht alles besser sein als früher. Als ich mit meinen Töchtern in Bangkok in einem Museum ein altes Telefon mit Wählscheibe entdeckte, fragte Zoe ganz aufgeregt: „Papa, wie habt ihr denn damit gewählt? Da sind ja keine Tasten dran?“. Ich zeigte es ihr. Dann fragte Lilli: „Und wo ist die Zahl für die Wahlwiederholung?“ – „Die Wahlwiederholung?“, antwortete ich, „die gab es bei uns nur im Kopf.“ Ich blickte in zwei verdutzte Gesichter in Asien. Wir hatten Hunderte von Nummern analog in unserem Kopf gespeichert. Viele davon weiß ich sogar heute noch. Aber die Handynummern meiner Töchter kenne ich bis jetzt nicht auswendig.Als Kind hatte ich ein Lieblingslied von Zager und Evans (Denny Zager und Rick Evans). „In the Year 2525“. 1968 schrieb Evans den Song in nur einer halben Stunde und brauchte damit exakt doppelt so lange, wie ich für ein Teragramm benötige. Im Liedtext geht es um die Bedrohung der Menschheit und der Erde durch den technologischen Fortschritt. Habe ich gerade im Radio auf WDR 4 wieder gehört. Genial! Und ich dachte dabei: „Boa, wie weit konnten die Jungs denn damals schon in die Zukunft gucken?!“ Leute, das ist 48 (!) Jahre her! In einer Strophe singen sie: „In the year 5555. Your arms hanging‘ limp at your sides, your legs got nothing’ to do, some machine’s doing’ that for you“. (Im Jahr 5555. Deine Arme hängen schlaff an dir herunter. Deine Beine haben nichts zu tun. Verschiedene Maschinen erledigen das für dich.) Ich bin mir nicht sicher, ob sie dabei auch schon an die Chirurgen gedacht haben. 1987 war ich dann auf einem Kongress in New York. Da prangte ein riesiges Banner über dem Eingang: „Warum Frauen?“ – „Schöne Roboter tun´s doch auch.“ Wie viel davon bis heute eingetreten ist, möchte ich mit Einstein beantworten: „Ich fürchte den Tag, an dem die Technologie unsere Menschlichkeit überholt. Die Welt wird dann eine Generation von Idioten sein.“ Albert Einstein (1879-1955), dt. Physiker, 1921 Nobelpreis für Physik.


Liebe Leserinnen, liebe Laser 🙂

„Der Frühling ist eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit“, sagte Henry David Thoreau. Und wie Recht er doch hat! Das ist eines meiner Lieblingszitate und kommt gleich nach dem Stromberg-Zitat: „Ich fühle mich wie Jesus an Ostersonntag. Den hatten auch schon alle abgeschrieben, und dann, nach drei Tagen, so‘n richtiges Comeback, mit dem keiner gerechnet hatte.“ Ostern ist Auferstehung, das Leben beginnt. Leben heißt Kreativität. Erschaffen! Fragen Sie doch einmal Ihren Computer-Experten, ob er spontan deutsche Wörter kennt für „analog“ und „digital“. Sie werden sich wundern! Analog heißt kontinuierlich, stufenlos. Digital heißt sprunghaft, in Einzelschritte aufgelöst. Das Leben kann daher immer nur analog und niemals digital sein. Außer bei einschneidenden Erlebnissen, da können die Betroffenen kurzzeitig zurückgeworfen werden. Flashback. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Eine neue Studie von Emily Holmes aus Großbritannien (sie ist nicht die Schwester von Sherlock) zeigt: Wer direkt nach traumatischen Ereignissen wie Unfällen, Überfällen, Einbrüchen, Trennungen etc. nicht schläft, der bekommt kein Trauma. Wer wach bleibt und zum Beispiel Tetris spielt oder Super-Mario, bekommt keine posttraumatische Belastungsstörung und hat keine verstörenden Bilder in seinem Kopf und keine Albträume. Sensationell! Computer können bei emotionalen Stressreaktionen helfen, so wie das Onlineprogramm www.terapi.de von Terapon! Terapon nutzt die digitale Revolution für die Gesundheit seiner Kunden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben einen wunderschönen Frühlingsanfang, und denken Sie daran: Wenn die Nonnen kichern in den Klostern, dann ist Ostern! Also fröhliche Eiertage!

Ihr Dr. Christian Lüdke

PS: Wenn Sie erfahren möchten, wie man wirklich kreativer wird, wenn Sie Anregungen und Ideen brauchen, dann fragen Sie doch einmal unseren Chef-Künstler Andreas Becker (www.creative-vision.de)! Sie werden sich wundern, was der kann. Man nennt ihn auch den „Chuck
Norris“ der Kunstszene. Viele Menschen haben einen Supermann-Schlafanzug. Nur Supermann hat einen Chuck-Norris-Schlafanzug. Terapon hat Andreas Becker.