Laufband Test & Vergleich by MJC Mergener Hof

TERA-GRAMM 02/2014

Good-Newsletter als PDFpdf


wuerfel

Es ist ein Fußball! … Warum der Kreißsaal nicht rund ist.

Im Juni findet in Brasilien die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten. Im Kreißsaal ist es anders. Er ist nicht rund und da dauert das „Spiel“ auch nur sehr selten 90 Minuten. Aber eins nach dem anderen.  Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum Kreißsäle nicht rund sind? Die Antwort ist ganz einfach: Weil Kreißsaal nichts mit Kreis zu tun hat, sondern mit schreien. Im Mittelalter sagte man zu schreien „kreißen“ und heute kennen wir noch das Wort kreischen. Der Kreißsaal ist also von der Wortbedeutung her ein „Schrei-Saal“. Und wenn in Fußballstadien geschrien wird, könnte man sie vor diesem Hintergrund gut und gerne auch Kreißstadien nennen; aber das klingt zu sehr nach Kreisliga und da will keiner hin. Bei dem Wort „Kreiß“ denken wir aber automatisch an den Kreis und sehen die runde Form. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit erst einmal auf Kreise und runde Formen gerichtet haben, werden Sie sehen, dass sie allgegenwärtig sind. Kreise gibt es in der Natur seit Anbeginn der Welt, Vierecke dagegen finden Sie in der Natur nicht, die sind nämlich eine Erfindung der Menschen. Das ist kein Witz! Der Kreis ist rund und ein Symbol der Vollkommenheit.

pipapo

Der Kreis als Sinnbild für die ideale Ordnung (westfälische Variante)

Alles ist irgendwie rund. Wir geben in der Kneipe eine Runde aus, wir arbeiten rund um die Uhr, sitzen am runden Tisch und wenn alles gut ist, ist es eine runde Sache. Haben wir Ärger mit unserem Partner, geht es so richtig rund, erst die Oma, dann der Hund. Archimedes sagte schon: „Störe meine Kreise nicht!“ Die Angelegenheit zieht immer weitere Kreise. Und wenn wir nicht mehr weiter wissen, drehen wir uns buchstäblich im Kreis. Unser Konto haben wir bei der Kreissparkasse, wir fahren nach Hause durch irgendeinen Landkreis, kommen in der Kreisstadt nicht mehr an vier­eckige Kreuzungen, sondern reihen uns ein in Kreisverkehre, halten am Baumarkt, kaufen eine Kreissäge und im Urlaub machen wir dann eine wohlverdiente Rundreise; das macht unseren Kreislauf wieder fit! Den Geburtstag feiern wir im engsten Kreise und wenn wir dabei vor einer unauflösbaren Aufgabe stehen, dann sprechen wir von der Quadratur des Kreises. Und es geht noch weiter (vgl. dazu „Auf zu alten Ufern! Ein Plädoyer für die Einrichtung von ‚Kreisverfahren‘ im deutschen Strafvollzug“ von Dr. Silke M. Fiedeler, Essen): Die Welt, in der wir leben, ist nicht zufällig ein runder Planet. Schauen wir uns um, sehen wir überall Kreis-Gebilde/Formationen und „runde“ Prinzipien. Unser Sonnensystem bewegt sich in Kreisen und sogar die kleinsten Elektronen „kreisen“ um die Atome. Sämtliches Leben auf der Erde entsteht aus und in kreisförmigen Gebilden, den Eizellen, und auch die Lebensringe unserer „grünen Lunge“, der Bäume, sind wie selbstverständlich kreisrund. Das Wasser, Ursprung und Hauptbaustein allen Lebens auf der Erde, zeigt zahlreiche Phänomene von Kreisen: Das Wasser formt sich in der Schwerelosigkeit zu runden Tropfen, ins Wasser geworfene Steine hinterlassen Kreise auf der Wasseroberfläche, Wasserstrudel verlaufen kreisrund in die Tiefe und es sind runde Luftblasen, die im Wasser an die Oberfläche aufsteigen. Die Natur lehrt uns, dass der Kreis die Urform, das zentrale Prinzip allen Seins ist. Zahlreiche urzeitliche Steinkreisformationen weltweit, in Europa, Afrika, Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika lassen darauf schließen, dass die noch naturverbundenen Menschen früherer Zeiten um die Bedeutung und die Kraft des Kreises wussten und sich diese zunutze machten. Überlieferte Schutzsymbole in Kreisform, das chinesische Yin-Yan-Symbol, die keltischen Baumkreise und vieles mehr zeugen noch heute von diesem alten Bewusstsein und ursprünglichen Wissen. In alten Schriften wird immer wieder berichtet, dass die Menschheit bis zum Beginn der Zivilisation die Urform des Kreises auch als Form des Zusammenlebens wählte; die ersten Menschen lebten auch in Kreisen. Aber man muss nicht in die Ferne schweifen. Dass sich auch die keltischen Stämme in kreisrunder Form ansiedelten, zeigt schon das Studium eines unbeugsamen „kleinen gallischen Dorfes“ bei Aremorica, besser bekannt durch Asterix und Obelix. Der Kreis, selbst ohne Anfang und Ende, ist damit Symbol der Unendlichkeit, wird seit Menschengedenken in Ehe-, Verlobungs- oder Freundschaftsringen als Zeichen der Verbundenheit von Menschen gewählt. Was in der westlichen, „aufgeklärten“ Welt nur noch rudimentär in dieser Schmuckform, als Ausdruck „besonderer Beziehungen“, weiter existiert, wird in ursprünglichen Kulturkreisen noch als allgemeine Lebenswahrheit wahrgenommen: die Verbundenheit nicht nur aller Menschen miteinander, sondern auch die mit der gesamten Schöpfung. Aus verschiedenen ursprünglichen Kulturen sind uns Verfahren überliefert, wie die Menschen sich in Kreisen zusammenfanden, um ihre Konflikte zu lösen und ihre beschädigten Beziehungen zu heilen. Es waren u. a. Germanen, die ihre Versammlungen an runden sog. Thing-Plätzen  abhielten. Der Kreis ist also mehr als eine Form von vielen. Er ist die Form, die das Prinzip des Lebens auf der Erde und der gesamten Schöpfung symbolisiert und deren Kräfte in sich trägt. Und der Kreis ist eine Form, die in allen Lebensbereichen heilend wirken kann. Es ist somit nicht verwunderlich, dass etwas sprichwörtlich „rundläuft“, wenn etwas gut läuft und in Ordnung ist. Aber auch das Böse kennt das Kreissymbol, nicht nur, wenn wir uns in einem Teufelskreis befinden. Aber zum Glück ist das TERA-GRAMM ja ein Good Newsletter und damit schließt sich am Ende der Kreis wieder mit zwei guten Nachrichten:
1) Unser Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
2) Auch wenn Sie zu Hause noch ein vier-eckiges Radio haben, machen Sie sich bitte keine Sorgen! Sie können damit problemlos auch weiterhin Rund-Funk empfangen. Auch die Fußball-WM!