Laufband Test & Vergleich by MJC Mergener Hof

Kein Trauma muss für immer sein

ISBN 3-89797-300-6, Lüdke / Clemens (Hg.)

Vom Leben lernen

Krisen, Überfälle, Unfälle, Unglück, Schicksalsschläge und Traumata gehören zu den Tatsachen des Lebens. Krisen und Traumata müssen aber nicht für immer sein. Krisen sind menschliche Entwicklungs-, Wandlungs- und Veränderungsprozesse. Traumata sind Wunden, die heilen können. Ein Trauma beschreibt nicht nur eine Wunde, sondern auch gleichzeitig den natürlichen Prozess, wie diese Wunde heilen kann. Trauma ist ein unterbrochener Kampf-Flucht-Prozess, dem das natürliche Bestreben innewohnt, zum Abschluss gebracht zu werden. Belastende und extreme Ereignisse, Identitäts-, Autoritäts- und Sexualitätskrisen, sowie Traumata gehören zu den wichtigsten Erfahrungen der menschlichen Entwicklung und der Erkennung und Nutzung natürlicher Selbstheilungskräfte. In sehr vielen Beschreibungen über seelische Ausnahmesituationen werden die natürlichen Bewältigungsstrategien von Krisen und die Heilung von Traumata stark unterschätzt. Unser Verständnis von Krisenverläufen und Traumata beruht auf der grundlegenden Annahme, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, extrem belastende Lebensereignisse und Krisen nicht nur aus eigener Kraft und eigenen Ressourcen zu überwinden, sondern auch persönlich darin, daran und danach zu reifen. Krisen sind lebensnotwendig. Wir lernen durch Krisen. Es gibt keine Entwicklung ohne Krisen und kein Leben ohne Traumata.

Oft spielt das Leben anders als man denkt:

„…als ich den Führerschein machte, glaubte ich zu wissen wie man ein Auto fährt. Aber erst durch das Auto fahren lernte ich, wie es richtig geht.“ „Als ich geheiratet habe glaubte ich zu wissen, was es heißt ein Mann zu sein. Aber von meiner Frau lerne ich jeden Tag, wie ich ein Mann werde“. „Als ich Mutter wurde, glaubte ich zu wissen, wie eine Mutter zu sein hat. Aber meine Kindern bringen mir jeden Tag ein bisschen mehr bei, wie ich eine Mutter bin“. „Als ich die Erlaubnis zur Ausübung eines helfenden Berufes erhielt glaubte ich zu wissen, wie man Menschen hilft. Aber von den Hilfesuchenden lerne ich erst wirklich, was Helfen heißt“.

Was wir sind und was wir können, lernen wir erst wirklich, wenn es darauf ankommt, wenn wir vor eine neue Lebensaufgabe, Herausforderung, Situation, Erfahrung und Rolle gestellt werden, die wir bis dahin nicht kannten oder von der wir gar nicht wussten, dass es sie gibt. Unser Leben verändert sich in Grenzerfahrungen und neuen, bis dahin oft unbekannten Situationen. Jeder Mensch trägt einen unendlich reichen Schatz an ungeahnten Fähigkeiten und Fertigkeiten in sich. Manche davon stammen aus uralten Zeiten. Um diesen Schatz zu finden braucht man manchmal andere Menschen, die einem beim Finden helfen. Und Situationen, die neues Handeln und eine Lebensveränderung erfordern. Den Weg zu den eigenen Stärken findet man über Menschen, Situationen, Ereignisse und Erfahrungen. Unsere wirklichen Stärken werden erst entdeckt und geweckt, wenn sie gebraucht werden. Manche sind wie eine Reserve, die erst dann aktiv wird, wenn alle anderen Kräfte aufgebraucht sind. Dann finden wir neue, alte Kräfte. Leben ist Veränderung, Entwicklung, Wandlung und Wachstum. Das Leben ist da, wo die Menschen sind! Wachsen und reifen kann aber nur der, der sich nicht mit anderen vergleicht. Jeder Mensch muss sein eigenes Wachstum erkennen und sich in neuen Lebenssituationen immer wieder neu zurecht finden, orientieren und anfangen, um persönlich zu reifen und anzukommen. Das Leben verändert uns und wir verändern das Leben, wenn wir lernen, vom Leben zu lernen!

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